WM-Teilnehmer in die Heimat zurückgekehrt

Zu einem Titel oder einer Medaille hat es zwar nicht gereicht, aber für die Obergrombacher war er trotzdem ein „Weltmeister“: mit einem „weltmeisterlichen“ Plakat begrüßten Freunde, Kollegen und Nachbarn sowie die „Dorfhubbä“-Musikband den Maurermeister Michael Janzer in der Heimat. Der 21jährige Handwerker war nach dreiwöchigem Aufenthalt in Kanada – wo er an den „WorldSkills“, den „Weltmeisterschaften der Berufe“ teilgenommen hatte – nach Hause zurückgekehrt.

Der Weg nach Calgary  war für Michael Janzer alles andere als einfach. 2007 wurde er – damals noch als Geselle – in seinem Handwerk zuerst Kammersieger im Bereich der Handwerkskammer Karlsruhe, dann Sieger auf der Ebene des Landes Baden-Württemberg und schließlich deutscher Bundessieger. Um über den „Großen Teich“ fliegen zu können, musste er sich in einem internen Wettkampf noch mit den zweit- und drittplazierten von 2007 und dem Sieger-Trio von 2008 auseinandersetzen. Aber schließlich gehörte der 21jährige Maurermeister – seine Meister-Prüfung hat im Januar abgelegt – zur 23köpfigen deutschen Nationalmannschaft, deren Schirmherrschaft die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, übernommen hatte.
In 20 Berufsdisziplinen gewann das deutsche Team drei Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen und bekam noch dazu 12 Anerkennungsmedaillen („Exzellenz-Medaillen“). Damit schnitt das Team weit besser ab als bei den letzten „WorldSkills“ 2007 in Japan. Insgesamt nahmen 50 Nationen mit annährend 1000 Teilnehmern in 50 Berufsdisziplinen teil.

Michael Janzer hatte sich mit 19 Vertreter der Weltelite des Maurernachwuchses zu messen. Den „Worldskills“ wird im Ausland eine höhere Bedeutung zugemessen als in Deutschland. So hatte sich der Maurerkollege aus Südkorea – der später zusammen mit dem finnischen Vertreter den 1. Platz belegte – sage und schreibe zwei Jahre auf dieses Ereignis hin gearbeitet. Michael Janzer hat sich mit seinem Betreuer Jörg-Lutz Ruschke lediglich einige Wochen vorher für den Vergleich fit gemacht. An den vier Wettkampftagen hat der sympathische junge Mann in den vorgeschriebenen 22 Arbeitsstunden mit viel Elan, hoher Konzentration und unter zeitweilig deutlich sichtbarer Anspannung seine drei Mauerwerke erstellt. Unter anderem war eine Mauer mit den nahen Bergspitzen der Rocky Mountains und dem Fernsehturm von Calgary zu errichten. Zum Schluss ging es nur noch um Millimeter.

Michael Janzer erreichte 499 Punkte für seine Bauwerke; mit 500 Punkten hätte er ebenfalls eine „Exzellenz-Medaille“ erhalten. „Aber Wettkampf ist Wettkampf!“ so Michael Janzer.

Rund 150.000 Besucher beobachteten die viertägigen Wettbewerbe. Für Calgary war es nach den olympischen Winterspielen 1988 die zweitgrößte Veranstaltung überhaupt. In und um die Hauptstadt der Provinz Alberta leben rund  60.000 Deutsche der Deuschstämmige, und diese hatten das deutsche Team sowohl bei der grandiosen Eröffnungsfeier wie bei den spannenden Wettkämpfen in den einzelnen Hallen wie auch bei der Abschlusszeremonie nachhaltig unterstützt.

Die nächste Berufsweltmeisterschaft findet 2011 in London statt. Aber dann kommen die „WorldSkills“ 2013 nach Deutschland, nach Leipzig – zum dritten Mal nach 1961 und 1973. Leipzig hatte sich in Calgary ganz knapp mit einer Stimme Vorsprung vor Paris behauptet. Wer weiß – vielleicht packt Michael Janzer in vier Jahren seine Siebensachen für einen Trip nach Leipzig, um als „Veteran von 09“ zu sehen, was die Nachfolge-Maurer auf der Schippe haben.   


 

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