Mittel für Rathaussanierung für 2015 und 2016 eingeplant / 3 kleine Baugebiete ins Auge gefasst

Gleich vier Mann hoch war die Referenten-Schar, die bei der letzten öffentlichen Sitzung des Ort-schaftsrats im Jahre 2011 zu verschiedenen Themen Stellung nahm.

Den Anfang machte Karl Stiegeler vom Bau- und Vermessungsamt der Stadt Bruchsal, der dort für Bauland-Erschließung und -Umlegung zuständig ist. Obergrombach ist im Vergleich zu den anderen Bruchsaler Stadtteilen und der Kernstadt seit der Gemeindereform 1971 nur sehr mäßig gewachsen: von 2.200 Einwohnern auf jetzt noch nicht einmal 2.500. Zwar gibt es im Baugebiet „Au“ noch etliche freie Plätze, aber auf denen lastet keine Bauverpflichtung und, so dass auch keine Zwang für die Eigner besteht, zu verkaufen. Auf dem Baugebiet „Danzberg“ wurden Bauverpflichtungen festgeschrieben, und entsprechend wurde das Gebiet auch zügig bebaut. Genauso entwickelt sich das Gebiet „Kissel“, in dem rasch die Häuser emporwachsen. Aber der „Kissel“ ist bald voll, und um eine weitere Entwicklung nicht zu verpassen - bis zur Baureife dauert es immer mehrere Jahre - wird in Obergrombach an weitere, kleine Baugebiete gedacht, die ihren Niederschlag durchaus auch in der Arrondierung bereits bestehender Gebiete finden können. Dies würde auch einem anderen Aspekt entgegenkommen: Durch den „Flora-Fauna-Habitat-Plan“ sind viele Gebiete auf der Obergrombacher Gemarkung unter Schutz gestellt worden, was eine weitere Entwicklung beeinträchtigt. So schlug Karl Stiegeler drei Gebiete vor: Erweiterung „Tanzberg“ (1,8 Hektar), „Unterer Berg“ (0,5 Hektar) und „Hessenbuckel/Zerchental“ (1,5 Hektar).

Jedes dieser relativ kleinen Gebiete würde in die Reihe „Au“-„Tanzberg“-„Kissel“ passen. Obergrombach ist trotz seiner Standort-Nachteile (kein Stadtbahn-Anschluss, kein Discounter) als Wohngebiet beliebt: im „Kissel“ wurden und werden Quadratmeter-Preise von 250 bis 270 Euro bezahlt.

Stadtrat Dr. Wolfram Müller begrüßte die von Stiegeler gemachten Vorschläge und wies vor allem darauf hin, dass Obergrombach eine Chance für junge Familien anbieten solle. Stadtrat Hartmut Schönherr hingegen will das Augenmerk mehr auf „Hausfluktuationen“ richten; wenn im alten Ortsetter Häuser frei werden, sollen erst diese Berücksichtigung finden. Stadtrat Jens Skibbe wies in diesem Zusammenhang auf die beispielhafte Obergrombacher Dorfsanierung hin: bereits jetzt sind über 50 von 60 bis 70 möglichen Objekten umgesetzt worden; der Ortskern weist durchaus eine altersgemischte Bevölkerung auf. Damit hat Obergrombach seine Aufgabe in dieser Richtung erfüllt auch kann auch das Augenmerk auf eine kleine Dorferweiterung richten. Ortschaftsrat Alfred hielt dazu an, Möglichkeiten zum „altersgerechten Wohnen“ mit einfließen zu lassen.

Als weiterer Referent trat Stadtkämmerer Andreas Glaser auf den Plan. Er hatte düstere Zahlen parat. Die Verschuldung der Stadt Bruchsal werde 70 Mio. Euro erreichen; allein für 2012 ist ein Defizit von 1,7 Mio. Euro eingeplant. Dabei kommt die Stadt Bruchsal um viele Ausgaben im Baubereich nicht herum. Obergrombach betreffen nur zwei Zahlen: für 2015 sind 500.000 Euro und 2016 600.000 Euro für die Rathaussanierung eingestellt. Diese Zahlen wurden bewusst so festgelegt, um  noch in den Genuss der Landes-Fördermittel der bis 2016 laufenden Dorfsanierung zu kommen.

Etliche Fragezeichen warfen auch die Vorträge von Rainer Rapp (Hallen- und Schulamt der Stadt Bruchsal) und Hans-Joachim Hesselschwerdt (Rektor der Burgschule Obergrombach) zur Schulsituation in Obergrombach auf. Erst im März 2012 soll ein neues Landes-Schulgesetz in Kraft treten; erst dann lässt ich auch über die Zukunft der Burgschule als Grund- und Hauptschule weiter planen.

Nach den Worten von Rapp entwickeln sich die Schülerzahlen nach unten mit entsprechenden Auswirkungen auf alle Schulen. Der Wegfall der verpflichtenden Grundschulempfehlung für weiterführende Schulen könnte der Todesstoss für die Hauptschule sein.

Rektor Hesselschwerdt machte die Ortschaftsräte mit andereen Tatsachen vertraut. Im März 2011 wurde die Burgschule von zwei Prüfern zwei Tage lang „evaluationiert“. Das Ergebnis dieser „Evaluation“ war ein 43seitiger Bericht, der durchwegs gute Noten für die Burgschule erbrachte und ihr einen „hohen Entwicklungsstandart“ bescheinigte. Die Prüfer hatten sich einen intensiven Einblick verschafft; Unterrichtsstunden begleitet, Gespräche mit Lehrern, Schülern und Elternvertretern geführt  und schriftliche Unterlagen studiert. Ob allerdings die Burgschule bei ihrem Überlebenskampf von diesen Ergebnissen profitieren kann, ist nicht sicher.

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